Hitzesommer zeigt: umweltschonende Wassernutzung dringend nötig
„Das Klima ändert sich spürbar – wie gehen wir dabei mit der kostbaren Ressource Wasser um?“ – zu dieser Frage hatte die GRÜNE Landtagsfraktion am 07.09.2018 zu einem Stadt-Land-Dialog in Frankfurt eingeladen. Eva Goldbach, Sprecherin für Kommunales und Ländlichen Raum der GRÜNEN Landtagsfraktion, führte fachlich in das Thema ein: „Es braucht einen gemeinsamen Weg dahin, wie wir unsere Grundwasserressourcen schützen können und wie das Wasser so umweltschonend wie möglich aus den ländlichen Gebieten gewonnen wird. Gleichzeitig ist eine sichere Versorgung mit Trinkwasser in der Metropolregion Rhein-Main notwendig. Gerade der diesjährige Hitzesommer zeigt uns, wie drängend diese Fragen sind. Überall in der Landschaft sind die Folgen der anhaltenden Trockenheit sichtbar. Diese Klimaveränderungen stellen uns vor große Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen müssen – dazu soll der Stadt-Land-Dialog einen Beitrag leisten.“
In den folgenden Vorträgen und der von Martina Feldmayer, der grünen Sprecherin für Landwirtschaft und Wald, moderierten Diskussions- und Fragerunde wurde diese Dringlichkeit deutlich. Tom Koenigs, früherer Dezernent der Stadt Frankfurt und Initiator des Stadt-Land-Dialogs in den 80er Jahren, stellte die Problematik für Frankfurt über Jahrzehnte hinweg dar und machte deutlich, dass es ein Umsteuern bei der Wassernutzung braucht. Dr. Anne Archinal, Vorsitzende der AG „Rettet den Burgwald“ und Hans-Otto Wack von der Schutzgemeinschaft Vogelsberg erläuterten die Notwendigkeit einer umweltschonenden Grundwassergewinnung aus den ländlichen Gebieten und sprachen Lösungsansätze an. Dazu Goldbach: „Wir brauchen mehr Mut zur Brauchwassernutzung. Gerade bei der Sanierung und Neuerschließung von Wohngebieten sollte diese Technik direkt in die Planungen einfließen und zum Standard werden. Wir müssen dafür sorgen, dass ortsnahe Gewinnungsanlagen erhalten bleiben, um nicht allein auf Fernlieferungen angewiesen zu sein. Letztlich müssen wir auch die Verursacher bei der Frage der Wassergewinnung und Wassernutzung stärker in die Verantwortung nehmen.“
In der Diskussion machten die anwesenden Umweltverbände klar, dass jetzt vor allem die Aufsichtsbehörden und die politischen Entscheidungsträger im Ballungsraum gefordert sind. Hier müssten schlüssige Konzepte auf den Tisch, die die Eigenversorgung der Metropolregion stärken und damit das Umland entlasten. Konkrete Maßnahmen wie Baugebietssatzungen, in denen eine Betriebswassernutzung vorgeschrieben wird, könnten umgehend ergriffen werden. Selbstverständlich müssen solche Innovationen auch finanzierbar sein. Der Aufforderung an das Land, hierbei mit einem Förderprogramm zu helfen, wurde von keiner Seite widersprochen.
Angesprochen wurde auch das Leitbild zum Integrierten Wasser-Ressourcen-Management Rhein-Main, das vom Hessischen Umweltministerium in einem intensiven und breit angelegten Dialog erstellt wurde. „Die 13 Kernpunkte des Leitbildes sind erste wichtige Handlungslinien, die das Prinzip einer umwelt- und ressourcenschonenden Grundwassergewinnung verfolgen. Nun sind konkrete Umsetzungsschritte nötig, für die alle an einem Strang ziehen müssen“, schließt Goldbach ab.